Fragen zu Glauben und Kirche

Die Philosophie unserer Zeit hat versucht, die Unmöglichkeit jeder absoluten Wahrheit, jedes Gottes, jeder Grundlegung zu zeigen, die sich dem zeitlichen Werden und Geschehen entzieht. Dieser Relativismus auf die eigene zeitliche Situation ist Grund des Säkularismus, der zum geschichtlichen Wesen der Geschichte der abendländischen Kultur erklärt wurde. Der Säkularismus ist, wie Papst Benedikt XVI. immer wieder warnt, die große Herausforderung unserer Zeit. Säkularismus bedeutet für den Papst: „eine Lebensart und Weise, die Welt zu präsentieren ‚si Deus non daretur’, als ob Gott nicht existierte.“ Die Transzendenz, Gott und das religiöse Streben werden in die Privatsphäre der Gefühle verbannt und nicht als objektive Wirklichkeit erfahren, akzeptiert und gelebt. Wissenschaft und Technik übernehmen die äußere Macht und lassen das Individuum in seinem Innern allein. Verschiedene Lebensentwürfe stehen einander unvermittelt gegenüber und schaffen eine Gesellschaft der Oppositionen, die sich am Ende als nicht lebbar erweist. [Artikel]


Wenn Jesus von Nazareth nicht als wahrer Gott und wahrer Mensch auf Erden wandelte, gibt es diese neue Religion namens Christentum gar nicht. Darum ist der „Streit ums leere Grab“ alles andere als ein theologisches Privatissimum. Weder ohne Inkarnation noch ohne Auferstehung ist das Christentum zu haben. Als weiser Mensch oder charismatischer Wanderprediger wäre Jesus von Nazareth ein mentalitätsgeschichtliches Kuriosum, bestenfalls. Menschwerdung und Auferstehung erst beweisen den Gott, der in die Geschichte eingreift. [Artikel]

Wartburg-Gespräche

Gesellschaft ohne Gott?

20. September 2011 | 59:55 min

 

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